Projekttasche selber machen

Habt ihr auch diesen einen Strang Wolle zu Hause, mit dem ihr nicht so richtig wisst, was ihr machen sollt?     

Ich habe einen von Gesa Drechsler von buttjebeyy hangesponnenen Strang bewundert, weil mir die braun-blau Kombination super gefallen hat. Gesa hat mir den Strang geschenkt mit den Worten:

„Was stricken kann man daraus nicht nicht, dafür ist er zu kratzig. Aber den kannst Du vielleicht zur Dekoration nehmen.“

Daraus kann man nix stricken? So weckt man meinen Ehrgeiz. Und außerdem finde ich es echt schade, wenn jemand so viel Arbeit in ein handgesponnenes Garn steckt und dann wird die Wolle nicht weiterverarbeitet. Konkret handelt es sich hierbei um reine Schurwolle vom schottischen Landschaf  – und ja, das ist schon etwas rauher, aber ich mag das auch. Da hat man noch richtig Natur in der Hand. Und schnell war mir klar: Ich will eine Projekttasche daraus machen. Zum einen bin ich oft unterwegs und will meine Wolle und Nadeln mitnehmen, zum anderen stricke ich immer mehrere Projekte parallel, so hat dann jedes Projekt seine eigene Tasche.

Auf der h & h im Frühjahr ist mir SnapPap plus ins Auge gesprungen – ein dickes Kreativpapier in Lederoptik, das man nähen, bedrucken und sogar waschen kann. Da es farblich super zu Gesas Strang passt, habe ich daraus einen Boden und die Verschlußklappe für meine Projekttasche genäht und mit einem handelsüblichen Gewebebandverschluß versehen – fertig ist die Projekttasche!

Die fertige Tasche ist in geschlossenem Zustand 29 cm hoch und 25 cm breit. Der Strickschlauch allein ist 25 cm breit (pro Seite) und 27 cm hoch. Ich hab mich für das Herringbone oder auch Fischgrätmuster entschieden. Das Muster ist etwas aufwändiger zu stricken, weil man ständig 2 Maschen zusammenstrickt, aber dafür gibt es ein sehr festes Gewebe, durch das Wolle und Nadeln im Innern gut geschützt sind. Weil das Muster ein sehr festes Maschenbild ergibt, habe ich es 2 Nadelstärken größer als angegeben verstrickt.

Mit den 250 Metern Lauflänge meiner Wolle bin ich gut hingekommen, ich schätze, ich habe so 200 Meter verarbeitet. Aus der SnapPap plus habe ich einen Boden zugeschnitten in 19 cm x 6 cm und darum eine Rahmen in 4 cm Höhe aus dem selben Material genäht. Daran habe ich mein Strickstück genäht und oben noch mit 13 cm SnapPap plus verlängert. Die schmal zulaufendere Klappe ist einfach gefaltet – das geht nämlich auch sehr gut mit dem Kreativpapier. Keine Angst übrigens vor dem Material: Das ist sehr widerstandsfähig und wird durchs Bearbeiten eher noch schöner, weil es noch mehr einen Antiklook bekommt – nicht umsonst heißt es auch „veganes Leder“.

Die kontrastfarbene Lasche in petrol habe ich aus einem Garnrest gestrickt – ebenfalls im Fischgrätmuster.

Und jetzt ist meine neue Projekttasche fertig 🙂

 

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Author: Thorsten Duit

Ich stricke seit über 40 Jahren und kann mich dabei wunderbar entspannen. Am liebsten stricke ich vor dem Fernseher – netflix ist mein bester Freund. Allerdings finde ich auch sehr spannend, in Kontakt zu treten mit anderen Designern und Wollsüchtigen – die Lust, mit den eigenen Händen etwas ganz persönliches aufwendig zu schaffen, verbindet uns. Ich gebe auch sehr gern Kurse übers Stricken, weil es ganz oft nur ein bißchen Hilfe braucht, sich auch an schwierigere Teile heranzuwagen. Und in der Gruppe macht es einfach mehr Spass.

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2 Kommentare

  1. Deine kreierte Tasche ist der absolute Hammer. Bin fasziniert von deinen Projekten . Weiter so

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    • Vielen Dank Marita – freut mich sehr, dass Dir meine Projekte gefallen!

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